Unsere digitalisierte Welt wandelt sich immer schneller und bringt große Herausforderungen für Startups. Europas einflussreichsten Gründer erklären, welche Trends in den nächsten Jahren auf uns zukommen.
Dienstleistungs- und Informationsrevolution
Das nächste Jahrzehnt wird durch eine Dienstleistungs- und Informationsrevolution deutlich geprägt sein. Standardisierte Prozesse werden durch Fortschritte der Artificial Intelligence (AI), im Bereich Machine Learning (ML) sowie bei Algorithmen und durch AI Chips, Quantum Computing und Neuromorphic Chips im Hardware-Bereich automatisiert.
Durch die immensen Fortschritte bei Hard- und Software können viele Tätigkeiten günstiger, schneller und häufig auch besser ausgeführt werden. Die daraus resultierenden Wertschöpfungen ergeben für Investoren und Unternehmen große Chancen. Ein hohes Automatisierungspotenzial ist auch in den Bereichen Logistik und Produktion bemerkbar. Logistik- und Industrieunternehmen müssen sich auf digitalisierte Lösungen wie autonome Fahrzeuge im Lager oder Real Time Location Systems umstellen, um die gesamte Effizienz steigern zu können.
Ein gesteigerter Einsatz von KI-Lösungen ist bereits heute festzustellen. Der Trend wird auch im Büroalltag zu spüren sein, da administrative Aufgaben teilweise oder auch ganz automatisiert ablaufen werden. Künstliche Intelligenz hat mittlerweile Aufgaben wie Terminplanung, Lohnbuchhaltung sowie die Dokumentenverwaltung im Recruiting zum großen Teil übernommen. Dies resultiert mit einer Entlastung der Mitarbeiter, welche sich auf den kreativen und zwischenmenschlichen Bereich der Arbeit stärker fokussieren können. So bekommen Startups mehr Zeit und Freiraum, um mehr Potenziale auszuschöpfen und die Effizienz zu steigern.
Personalisierung in der B2C-Branche
Der Fokus auf das Individuum hat sich in den letzten Jahren immer weiter verstärkt. So werden persönliche Daten bei der Buchung einer Reise, bei der Bestellung von Essen oder beim Kauf von Kleidung hinterlassen. Um in der Startup-Welt mithalten zu können, müssen die Bedürfnisse der Kunden penibel untersucht werden.
Neue Technologien im eCommerce ermöglichen es, Wünsche der Kunden in der Supply Chain zu berücksichtigen. Das Mobile Commerce wird mittlerweile zu einem unersetzbaren Shoppingtool. Die Wünsche und Anforderungen der Kunden ändern sich durch den Einsatz ortsunabhängiger Technologien und digitalisierter Prozessketten signifikant. Die Käufer sollen schon in einer frühen Entscheidungsphase mit allen Sinnen überzeugt werden.
Lebenslanges Lernen
Die Idee, das gesamte Leben lang neue Fähigkeiten zu erwerben ist heutzutage für Startups wichtiger denn je. Die Entwicklungsgeschwindigkeit neuer Technologien wird durch die Digitalisierung deutlich erhöht. Um sich in dieser Welt zurechtzufinden, müssen neue Kompetenzen entwickelt werden. Die Zukunft können nur diejenigen aktiv mitgestalten, die aktuelle und zukünftige Inhalte verstehen. So müssen die Mitarbeiter entsprechende Lern- und Weiterbildungsmöglichkeiten erhalten, aber auch selbst Verantwortung im Erwerb neuer Fähigkeiten übernehmen.
Virtuelle Welten
Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) sind bekannte Begriffe in der Gaming-Welt, jedoch finden diese Technologien ihre Anwendung auch in der Arbeitswelt. So werden die genannten Technologien bereits im Tourismus und der Immobilienbranche angewendet, sodass Urlauber bzw. Käufer virtuelle Rundgänge machen können. Es wird gerade bei größeren Kaufentscheidungen immer wichtiger, vor dem Kauf die jeweiligen Produkte erlebbar zu machen.
Ökologische Verantwortung und Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit und Digitalisierung müssen zusammengebracht werden, da sich die Klimakrise auch auf die Wirtschaft auswirkt. Aus diesem Grund sind neue Technologien sehr wichtig, da sie die schnelle Umsetzung, Überprüfung und Einhaltung der im Unternehmen festgelegten Corporate-Social-Responsibility-Grundsätzen ermöglicht. Ein gutes Image im CSR verschafft einen erheblichen Vorteil gegenüber der Konkurrenz und verbessert die Kundenbindung.