In zahlreichen anderen Ländern, wie beispielsweise in Spanien oder Japan, gehört eine längere Mittagspause mit entsprechendem Ausruhen zum Alltag dazu. Diese Siesta oder Inemuri, wie die Mittagspause dort genannt wird, macht auch vor dem Arbeitsalltag nicht halt und ist dort als fester Bestandteil anzusehen.
In Deutschland wiederum gilt ein Mittagsschlaf am Arbeitsplatz immer noch als No-Go und wird in den meisten Betrieben, sowohl von Kollegen als auch der Führungsetage ungern gesehen.
Doch ist das berechtigt oder kann Power-Napping nicht vielmehr zu mehr Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit beitragen? Mit diesen Fragen möchte sich STARTUPLOVE im Folgenden näher beschäftigen.
Power-Napping – Was ist das?
Power-Napping bezeichnet eine Art Kurzschlaf, der außerhalb der nächtlichen Nachtruhe stattfindet. Dieser Kurzschlaf sollte dabei so kurz ausfallen, dass sich zwar das Großhirn regeneriert, allerdings keine Schlaftrunkenheit entsteht. Das wird vermieden, indem diese tägliche Schlafphase vor dem Eintritt der Tiefschlafphase beendet wird. Dabei spricht man über einen Zeitraum von lediglich 10 bis 30 Minuten.
Diversen Schlafforschern zufolge können derartige kurze Schläfchen zu einer höheren Leistungs-, Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit führen. Ist das tatsächlich so?
Power-Napping – Was bringt der Kurzschlaf wirklich?
Auch wenn der sogenannte Mittagsschlaf in vielen deutschen Betrieben noch immer als verpönt gilt, haben bereits mehrere Studien, gezeigt, dass sich Power-Napping positiv auf die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit auswirken kann. Auch die Motivation kann dadurch deutlich gesteigert werden. Bestenfalls wird die kurze Schlafpause nach dem Mittagessen eingelegt.
Neben diesen kurzfristig eintretenden positiven Effekten, die sich sowohl auf den Körper der Mitarbeiter, als auch auf deren Arbeit auswirken, hat eine weitere Studie herausgefunden, dass durch einen kurzen Mittagsschlaf das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden, verringert wird. Bei dieser Langzeitstudie, die durch die Harvard School of Public Health und der University of Athens Medical School durchgeführt wurde, nahmen über 23.000 Teilnehmer teil. Dabei zeigte sich, dass sich Power-Napping langfristig positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt und das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden um 37% verringert wird. Somit steigt die Lebenserwartung von Personen, die regelmäßig kurze Mittagsschläfchen machen, deutlich an.
Sieht man sich diese Daten einmal an, erklärt sich die Tatsache, dass immer häufiger Unternehmen das Power-Napping zum BGM (Betriebliches Gesundheits-Management) oder zumindest zum BGF (Betriebliche Gesundheitsförderung) zählen. Bei beiden handelt es sich um Pflichtaufgaben eines Chefs, der dafür Sorge zu tragen hat, dass seine Mitarbeiter gesund und leistungsfähig sind und bleiben.
Wie können sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer diese Daten zunutze machen?
Leider sind die positiven Auswirkungen, die ein Power-Nap auf Arbeitnehmer haben kann, noch nicht in allen Büros und Unternehmen angekommen und gilt in vielen Firmen immer noch als ein absolutes No-Go. Dabei ist es recht einfach, den Mitarbeitern eine Möglichkeit für Ruhephasen bei der Arbeit zu gönnen und damit sowohl Motivation und geistige und körperliche Leistungsfähigkeit als auch Gesundheit zu fördern.
Richten Sie als Unternehmer beispielsweise spezielle Ruheräume ein, in denen Sie
Massagesessel aufstellen. Hier können sich die Mitarbeiter in einem angenehmen Umfeld entspannen und neue Kraft für die kommenden Aufgaben auf der Arbeit tanken.
Sollte dafür seitens des Arbeitgebers keine Möglichkeit bestehen, gibt es zahlreiche nützliche Gadgets, wie beispielsweise spezielle Power-Nap-Kissen, die Ihnen zu einem erholsamen Power-Napping verhelfen können. Daneben können Sie mittlerweile auch zahlreiche Bücher mit nützlichen Tipps und Tricks zu diesem Thema erwerben.