Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten selbstständig zu werden und für sich eine neue und bessere Zukunft zu kreieren. Der Mut für kommende Aufgaben und Hürden sowie eine gute Geschäftsidee stehen in erster Linie am Anfang dieser Wege. Rechtsform, Businessplan und Fördermittel sind nur wenige Punkte, denen sich Jungunternehmer und Selbstständige stellen müssen.
Die richtige Strategie entwickeln
Den Grundstein zur Selbstständigkeit legst du mit unternehmerischem Denken und einer strukturierten Herangehensweise. Das Entwickeln einer guten Geschäftsidee gehört zu jeder Selbstständigkeit dazu.
Angehende Unternehmer müssen über die Ideenfindung hinausdenken und Marktlücken erkennen können. In der Analyse der Zielgruppe liegt der Schlüssel zum Erfolg. Nur mit einer ausreichend großen Zielgruppe kann ein Produkt oder eine Dienstleistung Gewinn erwirtschaften.
In einem ausführlichen und professionellen Businessplan werden das grobe Konzept und die Idee der angestrebten Unternehmung festgehalten. Wenn du später Fördergelder oder Finanzierungen in Deutschland, Österreich oder in der
schweiz beantragen möchtest, brauchst du dafür einen Businessplan. Er stützt die zeitliche Abfolge der Existenzgründung und dient als deren zentrale Struktur. In einem Businessplan sollten deshalb folgende Punkte vorhanden sein:
• Konzept und Idee des neuen Unternehmens
• Vorstellung der eigenen Person
• Marketing- und Vertriebsstrategie
• Beleuchtung von Zielgruppe und Markt
• Finanzierungsplan
• Aufstellung des benötigten Kapitals
• Ertragsvorschau
• Liquiditätsplan
Für fachfremde Personen ist der Businessplan leicht verständlich zu gestalten. Berücksichtige beim Schreiben des Businessplans die Sicht des Geldgebers bzw. des Kunden und präsentiere den Plan auch Außenstehenden. Der Businessplan dient im weiteren Verlauf der Selbstständigkeit als Orientierungshilfe und Stütze. Anfängliche Ideen und Aufstellung werden manchmal an neue Vorgehensweisen angepasst und später noch verändert, was keine Seltenheit ist.
Finanzierung und Förderung abklären
Ein wichtiger Faktor zur erfolgreichen Selbstständigkeit ist die Finanzierung. Auch ohne Investoren können Lebensunterhaltskosten entstehen, die in der Anfangszeit abgedeckt werden müssen. Folgende Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten stehen dir zur Verfügung:
• Staatliche Förderung
• Banken
• Leasing
• Beteiligungen
• Private Geldgeber
Rechtsformauswahl und Gewerbeanmeldung
Die Struktur deiner Selbstständigkeit legst du mit der Rechtsform fest, genauso wie weitere Bedingungen für Beteiligung am Grundkapital, Haftungsrisiko und Buchhaltung. Oftmals leichter zu gründen sind Personengesellschaften, die jedoch mit einem höheren Haftungsrisiko kommen, wie zum Beispiel:
o Einzelunternehmen
o OHG
o GbR
Die persönliche Haftung bei Kapitalgesellschaften ist begrenzt. Hier lohnt sich nur eine Gründung, wenn genügend Startkapital vorhanden ist und die Umsätze eine gewisse Höhe erreichen werden. Außerdem sind bei der Buchhaltung und Steuerzahlung strengere Regeln zu beachten. Hier sind folgende Kapitalgesellschaften beliebt:
o Aktiengesellschaft
o GmbH
o Limited
Bei der zuständigen Gemeinde- oder Stadtverwaltung erfolgt die Gewerbeanmeldung. Je nach gewünschter Tätigkeit muss das Antragsformular mit diversen Unterlagen ergänzt werden. Du ersparst dir viel Zeit mit einer guten Vorbereitung.
Nach der Gewerbeanmeldung folgen weitere Behördengänge
Die selbstständige Tätigkeit kann mit der Gewerbeanmeldung aufgenommen werden. Du erhältst noch einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung vom Finanzamt. Nach wenigen Tagen erhältst du auch deine Steuernummer. Im Handelsregister müssen alle Rechtsformen, außer Kleingewerbe und BgR eingetragen sein. Durch den Notar erfolgt die Eintragung im Handelsregister. Hierbei unterscheidet man:
• Verzeichnis A (Einzelunternehmen und Personengesellschaften)
• Verzeichnis B (für alle Kapitalgesellschaften)
Handwerksbetriebe müssen sich schriftlich eintragen lassen, indem sie sich zusätzlich an die zuständige Handwerkskammer wenden müssen. Ein Meisterbrief ist bei den meisten handwerklichen Berufen erforderlich, um ein neues Unternehmen zu gründen.
Die Mitarbeiterbeschäftigung bei der Selbstständigkeit erfordert weitere Behördengänge. Die Mitarbeiter müssen an die Berufsgenossenschaft spätestens eine Woche nach der Tätigkeitsaufnahme gemeldet werden. Dazu hast du als Geschäftsinhaber einen Fragebogen zur Mitarbeiteranzahl auszufüllen und diesen an die Berufsgenossenschaft gemeinsam mit einer Kopie deiner Gewerbeanmeldung einzuschicken.
Eine Meldung bei den jeweiligen Trägern der Sozialversicherungen und Krankenkassen folgt, wenn die Mitarbeiter sozialversicherungspflichtig sind. In diesem Zusammenhang erteilen die Rentenversicherung, die Agentur für Arbeit und Krankenkassen allen Existenzgründungen eine Betriebsnummer. Die Meldepflicht bei der Künstlersozialkasse herrscht bei selbstständigen Künstlern, wobei die Versicherungsbeiträge zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung in halber Höhe gezahlt werden.
5 hilfreiche Tipps für die Selbstständigkeit
• Lege Reserven an
Die Selbstständigkeit resultiert nicht automatisch mit der Erwirtschaftung von genug Gewinn. Finanzielle Stützen werden besonders für die ersten Monate benötigt. Diese sind mit dem Businessplan zu kalkulieren und in die Finanzplanung mit aufzunehmen.
• Marketing nicht vernachlässigen
Ein gedruckter Flyer und eine Internetpräsenz reichen nicht als Marketinginstrumente aus. Die gewünschte Zielgruppe muss mit allen Mitteln auf die neue Dienstleistung oder das neue Produkt aufmerksam gemacht werden. Du musst also mit der Gründung ein gewisses Budget für verschiedene Marketingkampagnen mit einplanen.
• Sei flexibel
Manche Schritte aus der Anfangsplanung werden nicht (so einfach) umsetzbar sein und könnten scheitern. Du darfst dich in diesem Zusammenhang nicht entmutigen lassen. Vielmehr musst du flexibel sein und auf deine Kunden hören. Manchmal lassen sich Verbesserungen schneller durchführen, als du es dir überhaupt denkst.
• Organisationstalent ist bei der Selbstständigkeit sehr gefragt
Auf deinen Schreibtisch werden sehr wahrscheinlich zahlreiche Aufgaben prasseln, die nur ansatzweise kalkuliert werden konnten. Die neue Selbstständigkeit kann durch die richtige Organisation gerettet werden. Bei der Verwaltung aller deiner Aufgaben helfen dir Wochen-, Monats- und Jahrespläne.
• Vergesse nicht dein Privatleben
Für viele Jungunternehmer wird die Selbstständigkeit zur zentralen Rolle in ihrem Leben, jedoch dürfen Zeit mit Familie und Freunden sowie Ruhepausen nicht vernachlässigt werden. Nur auf diese Weise kannst du neue Energie auftanken, neue Ideen für dein Geschäft finden oder auf viele Probleme einen anderen Blickwinkel erhalten.